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Mein Auslandsjahr an der Gordonstoun School, in Schottland

Hey, mein Name ist Josefine, mittlerweile bin ich 17 Jahre alt, und im Schuljahr 2022/23 hatte ich die Chance, ein ganzes Jahr an der Gordonstoun School in Schottland zu verbringen. In Österreich wäre ich zu der Zeit in der 5. Klasse eines Gymnasiums gewesen, in Schottland war das Year 10. Und ich kann wirklich sagen: Dieses Jahr war das spannendste, herausforderndste, aber auch schönste meines bisherigen Lebens.

Gordonstoun ist nicht einfach nur eine Schule – dort wird Schule ganz anders gedacht. Natürlich gibt es ganz normalen Unterricht, aber was die Schule besonders macht, ist der große Fokus auf die sogenannte „Character Education“. Das heißt, es geht nicht nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern auch darum, wer man als Mensch ist, wie man sich in einer Gemeinschaft verhält, Verantwortung übernimmt und an Herausforderungen wächst. Und genau deshalb gibt es dort viele besondere Programme, die genau diese Bereiche stärken – zum Beispiel Expeditionen, Segelwochen oder sozialen Dienst, den sogenannten „Service“.

Ein absolutes Highlight waren für mich die sogenannten Expeds – das sind mehrtägige Wanderungen in den schottischen Highlands, meistens in den Cairngorms. Wir waren in kleinen Gruppen unterwegs, haben unsere Zelte, Essen und Ausrüstung selbst getragen, gemeinsam gekocht und komplett in der Natur gelebt. Diese Touren dauerten zwischen drei und sieben Tagen – und ganz ehrlich: Sie waren manchmal echt, echt anstrengend, und am Anfang war ich eher wenig motiviert. Aber am Ende jedes Tages war ich einfach nur stolz auf mich und mein Team, und die Expeds wurden zu einem meiner Highlights.

Ein weiteres Abenteuer war die Segelwoche (STV = Sail Training Voyage), die zu Gordonstoun dazugehört. Ich war eine Woche auf einem Segelboot unterwegs, wir sind rund um die Isle of Skye gesegelt – und das war wirklich traumhaft. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Delfine in freier Wildbahn gesehen und sogar selbst das Schiff gesteuert. Segeln ist echtes Teamwork – man muss sich aufeinander verlassen, jeder hat Aufgaben, und man lebt eng zusammen auf kleinem Raum. Auch das hat mich teilweise echt gefordert, aber vor allem sehr geprägt.

Neben all diesen Erlebnissen hatte ich natürlich auch ganz normalen Unterricht. Ich habe die Pflichtfächer Mathe, Englisch, Ethik, Chemie, Biologie, Physik und Sport belegt, aber auch Wahlfächer wie Dance, Drama, Geography und Business. Ich habe in Gordonstoun gemerkt, wie sehr mich Naturwissenschaften interessieren – was ich vor diesem Jahr ehrlich gesagt gar nicht so stark gespürt habe. Es war spannend, neue Fächer zu probieren und zu sehen, worin man wirklich aufgeht. Außerdem wurden wir in super kleinen Gruppen von höchstens 15 Schüler:innen unterrichtet, was die Stunden natürlich viel angenehmer gemacht hat und den Lehrer:innen die Chance gegeben hat, besser auf unsere Stärken und Schwächen einzugehen.

Ein wichtiger Teil der Schulwochen war auch der sogenannte „Service“. Das bedeutet, dass man regelmäßig Zeit dafür aufbringt, anderen zu helfen oder sich sozial zu engagieren – ohne Bezahlung, einfach, weil es wichtig ist. Ich war z. B. in verschiedenen Projekten aktiv, habe mitgeholfen, organisiert oder unterstützt. Dabei habe ich gelernt, wie viel man zurückbekommt, wenn man etwas gibt – und wie erfüllend es ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich gegenseitig unterstützt.

Was mir persönlich unglaublich gut gefallen hat, war das Leben und die Routinen an Gordonstoun. Ich fand das Ganze einfach super, super toll. Alles hatte Struktur: Der Tag begann früh, es gab feste Zeiten für Lernen, Essen, Sport, Aktivitäten – aber trotzdem war es nie streng oder einengend. Ich habe mich sehr wohlgefühlt in diesem Alltag. Es hat mir Sicherheit gegeben, aber auch Raum, mich zu entfalten.

Und natürlich waren es auch die Menschen, die dieses Jahr so besonders gemacht haben. Ich habe Freundschaften geschlossen, die mir unglaublich wichtig sind – wir haben zusammen gelernt, gelacht, geweint, getanzt, gesegelt, gezeltet. Diese Gemeinschaft, dieses Gefühl von Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt – das war für mich etwas ganz Besonderes. Und diese Freundschaften existieren auch jetzt, fast drei Jahre später, noch – und das auf der ganzen Welt.

Wenn ich heute zurückblicke, bin ich einfach nur dankbar. Dankbar für die Erfahrungen, für die Menschen, für das, was ich über mich selbst gelernt habe. Ich bin in diesem Jahr gewachsen – innerlich, menschlich, emotional. Ich habe gelernt, mit Herausforderungen umzugehen, mutig zu sein, Neues zu probieren. Gordonstoun war nicht immer einfach – aber es war immer echt.

Und wenn mich jemand fragen würde, ob ich ein Auslandsjahr empfehlen kann, sage ich ohne Zögern: Ja! Mach es! Du wirst so viel lernen – nicht nur über Schule, sondern vor allem über dich selbst und deine Fähigkeiten.


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